Breitband kostet Fernsehzuseher

Thomas Hübner
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Immer mehr Fernsehzuseher verbringen zunehmend mehr Zeit im Internet, was sich negativ auf die TV-Einschaltquoten auswirkt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Strategy Analytics, in der 800 Europäer befragt wurden.

56 Prozent der Befragten schauen weniger fern, seit sie einen Breitband-Internetanschluss besitzen. Der Leiter der Studie, David Mercer, glaubt nicht, dass das Internet den Fernsehapparat ersetzen wird. Die Auswirkungen des vermehrten Internet-Konsums werden jedoch deutlich spürbar sein. Fernsehbetreiber müssen sich der Konkurrenz des Internet bewusst werden, und versuchen, die Seher auf andere Weise zu gewinnen. Das gewöhnliche Fernsehprogramm ins Netz zu stellen ist vermutlich nicht der optimale Weg, dieses Ziel zu erreichen.

Neuer Online-Content soll angeboten werden, so dass die Zuseher interaktiv teilnehmen können. Als positives Beispiel erwähnt Mercer Discovery Networks, zu dem neben anderen der Discovery Channel, der Travel Channel oder Animal Planet gehören. Die Website bietet interaktive Spiele und Informationen an. Außerdem ist ein Teil der Website nur Breitband-Usern zugänglich.

Auch andere Medien, deren Verkaufszahlen zurückgegangen sind, haben gute Alternativen gefunden. Die Online-Services sollen vor allem als Ergänzung zum regulären Angebot gesehen werden. Auch Fernsehanstalten haben die Mittel, derartige Services anzubieten, so zum Beispiel über digitale Video Rekorder, die einfach an den Fernseher angeschlossen werden können und dem Kunden so mehr Flexibilität bieten. Man kann sich so sein eigenes Fernsehprogramm zusammenstellen, wie dies bei Sky Plus oder TiVo in Großbritannien der Fall ist.