„Windows Phone 7“-Challenge endet beinahe desaströs

Frank Hüber
168 Kommentare

Um eigene Produkte zu bewerben und potentiellen Kunden schmackhaft zu machen, entstehen manchmal außergewöhnliche Ideen. Microsoft hat deshalb mit der „Windows Phone 7“-Challenge vornehmlich amerikanischen iOS- und Android-Nutzern eine Herausforderung gestellt. Ziel: Verschiedene Aufgaben schneller als ein WP7-Handy erledigen.

Als Lohn der Mühe stellte der Konzern für den Sieger einen Gamer-Laptop im Wert von rund 1000 US-Dollar in Aussicht, Verlierer können ihr Smartphone immerhin gegen ein „überlegenes“ Windows-Gerät eintauschen. Die Herausforderung annehmen wollte unter anderem der Blogger Sahas Katta mit seinem Samsung Galaxy Nexus samt Android 4.0. Seine Aufgabe im Microsoft-Store von Santa Clara war lediglich, Wetterinformationen von zwei verschiedenen Städten abzurufen. Kein Problem für den mutigen Teilnehmer, auf dessen Handy bereits zwei Wetter-Widgets liefen, während zugleich die Bildschirmsperre deaktiviert war. Obwohl auf dem Smartphone des Microsoft-Mitarbeiters vor Ort über zwei verschiedene Tiles ebenfalls zwei Städte beobachtet wurden, sorgte die Bildschirmsperre für den entscheidenden Zeitverlust. Ein klarer Sieg für das schnellere Handy? Mitnichten. Wie Katta in seinem Blog „Scattertech“ erklärt, wurde seine Leistung zunächst mit unklaren Begründungen abgelehnt. Ein leitender Angestellter berief sich zwar später auf das Wetter in zwei Städten aus unterschiedlichen Bundesstaaten, widersprach damit aber der eingangs gestellten Aufgabe.

Unfaires Spiel mit vordefiniertem Ausgang? Wohl nicht und trotzdem reicht in Zeiten des Internets ein kleiner Fehler aus, um die Masse gegen sich aufzubringen. Bevor der Konzern in einer der üblicherweise folgenden Empörungswellen („shitstorms“) untergehen konnte, wurde dem Sieger wenige Stunden nach dem Blogeintrag sein rechtmäßiger Preis sowie ein Nokia Lumia 800 als Entschädigung angeboten. Beide Geräte will der findige Blogger nun für einen guten Zweck versteigern. Zwar hat sich die öffentliche (Twitter-)Meinung nun wieder ins Positive verkehrt, gelungenes Marketing sieht trotz der enorm kurzen Reaktionszeit des Konzerns aber wohl anders aus: Anstelle die Kurve hinterher gerade noch zu nehmen, wäre ein (humorvolles) Eingeständnis der Niederlage vor Ort, wie in anderen Fällen der Challenge durchaus üblich, der bessere Weg gewesen.

Wir danken Max Doll für das Einsenden dieser Meldung!