Soziale Netzwerke: Twitter weicht 140-Zeichen-Grenze auf

Tobias Reuter
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Soziale Netzwerke: Twitter weicht 140-Zeichen-Grenze auf
Bild: Marisa Allegra Williams

Das Soziale Netzwerk Twitter soll Ausnahmen für die Zeichenbegrenzung von Tweets planen. Laut Bloomberg bleibt die 140-Zeichen-Grenze zwar bestehen, Twitter werde Fotos und Links zukünftig allerdings vom Zeichenlimit ausnehmen, sodass Anwender die 140 Zeichen für mehr Textinhalte nutzen und mehr Medien posten können.

Bisher veranschlagen Links, selbst nachdem Twitter sie automatisch gekürzt hat, 23 Zeichen. Durch die Änderung könnten Nutzer theoretisch beliebig viele Links an ihre Tweets anhängen, da nur noch Wörter und Tags von der 140-Zeichen-Regel betroffen sind. Ebenso verhält es sich mit Bildern, wobei nicht bekannt ist, ob Twitter Obergrenzen für Medien setzt. Die Umstellung des Zeichenlimits soll im Laufe der nächsten zwei Wochen in Kraft treten, so Bloomberg.

Twitter soll Live-Offensive planen

Bloomberg sieht die Aufweichung des 140-Zeichen-Limits als Teil von Twitters Live-Offensive und Versuch, Anwender dazu zu bewegen, mehr Medien zu posten. Twitter besitzt nicht nur den Live-Streamingdienst Periscope, sondern hat dieses Jahr außerdem einen Deal mit der amerikanischen National Football League (NFL) über die Ausstrahlung von Football-Spielen abgeschlossen. Zudem arbeitet das Soziale Netzwerk laut Bloomberg an weiteren Verträgen über die Live-Ausstrahlung von Ereignissen aus den Bereichen Sport, Politik und Unterhaltung.

Keine Ausweitung auf 10.000 Zeichen

Anders als Anfang des Jahres berichtet wird Twitter auf absehbare Zeit keine Vergrößerung des Zeichenlimits auf 10.000 vornehmen. Ohnehin dementierte Twitter-Chef Jack Dorsey entsprechende Pläne bereits Ende März. Das 140-Zeichen-Limit sei „eine gute Beschränkung“, so Dorsey.

Trotz des ausbleibenden Radikalumbruchs führte Twitter im Februar eine neue Funktion ein, die zumindest bei der Sortierung von Tweets eine größere Neuerung mitbrachte. Unter dem Motto „Nie wieder einen wichtigen Tweet verpassen“ stellt Twitter Nutzern seitdem die Möglichkeit zur Verfügung, Tweets statt der klassischen chronologischen Anordnung nach Relevanz sortiert zu bekommen.